Rückentraining


Laut einer aktuellen Statistik leidet rund ein Drittel der Deutschen unter Rückenschmerzen. Viele unterschiedliche Ursachen können für die Schmerzen verantwortlich sein. Zu einem besonderen Problem werden sie vor allem erst dann, wenn es sich um chronische Rückenschmerzen handelt. Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen länger als 12 Wochen anhalten. In diesen Fällen sollte der Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann den Patienten dann hinsichtlich eines gezielten Rückentrainings für den Selbstheilungsprozess sowie zur Vorbeugung von Rückenschmerzen beraten und unterstützen.

Wann ist Rückentraining notwendig?

Rückentraining
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Einer der Hauptgründe für chronische Rückenschmerzen, an welchen rund sieben Prozent der Bevölkerung leiden, sind Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule und an den Bandscheiben. Anders man vielleicht vermutet, sind jedoch die Bewegungs- und Halteelemente am häufigsten für Schmerzen im Rücken verantwortlich, darunter

  • Muskeln
  • Sehnen
  • Bänder

Die Gründe für Rückenbeschwerden und -schmerzen sind neben speziellen Erkrankungen Bewegungsmangel, Haltungsfehler und Überlastung des Rückens. Allerdings kann der betroffene Patient durch angeleitetes und zielgerichtetes Rückentraining sehr viel für die Heilung des Rückens tun, sodass in der Regel keine Operation notwendig ist.

Rückentraining ist das A und O, um die Rückenschmerzen langfristig zu bekämpfen und die gewünschte Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Wichtig ist hierbei jedoch, dass es richtig durchgeführt wird. Das heißt, dass der Laie unter Anleitung eines Experten für Rückenbeschwerden die richtigen Übungen, die individuell auf die Anatomie, die Ursachen und den Schmerz abgestimmt sind, erlernt.

Neben einem gezielten Rückentraining zur Verbesserung der Haltung und Linderung der Schmerzen müssen jedoch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel sollte ein übergewichtiger Patient abnehmen, um den Heilungsprozess des Rückens zu unterstützen. Des Weiteren ist zum Beispiel auf rückenfreundliches Schuhwerk und spezielle Matratzen, die den Rücken entlasten, zu achten.

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Rückentraining und seine Wirkung

Bei einem Rücken, der in Folge einer Erkrankung, Überlastung oder Verschleißerscheinungen dauerhaft schmerzt, kann regelmäßiges Rückentraining helfen, die jeweilige Ursache zu beheben oder stark zu verbessern. Es es ist jedoch wichtig, genau die richtigen Übungen durchzuführen. Ansonsten können sich die Beschwerden auch verschlimmern. Wenn auch Bewegung, Sport und Rückentraining in der Regel das Richtige sind, um die Situation zu verbessern, kann nicht pauschalisiert werden, dass jedes Rückentraining für jeden Patienten oder Menschen gut ist. Welche Übungen die Richtigen für den jeweiligen Patienten ist, hängt von der Diagnose des Arztes ab.

Durch ein richtig und konsequent angewendetes Rückentraining kann der Rücken auch plötzlichen und/oder ungewohnten Belastungen, die sich nicht immer vermeiden lassen, besser standhalten.

Experten für Rückenschmerzen bestätigen, dass die disziplinierte Durchführung von Rückentraining Schmerzen, die von den Muskeln oder dem Skelett ausgehen, nachhaltig lindert. Bewegung, Sport und gezielte Übungen für den Rücken sind aber nicht nur die beste Medizin, sondern stellen auch die besten Vorbeugungsmaßnahmen dar.

Was vor dem Rückentraining zu beachten ist

gruppe beim rückentraining
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Bei der Durchführung medizinischen Rückentrainings unter Anleitung eines Experten liegt besonderes Augenmerk darauf, den Rücken zu entlasten, statt ihn zu entlasten. Durch die Aufsicht des Trainers ist es nicht notwendig, spezielle Vorbereitungen zu treffen.

Daher gilt zum Trainingstermin mit dem Physiotherapeuten oder einem anderen Spezialisten für Rückenbeschwerden: Sportkleidung inklusive richtiger Sportschuhe anziehen und mit viel Motivation, aber ohne Übermut beginnen. Damit durch das Training auch die gewünschte Wirkung erzielt wird, ist es wichtig, dass sich der Patient auf das Rückentraining einlässt.

Neben dem Training der Muskulatur beziehen sich die Übungen auch auf die Entspannung der Muskeln. Damit schließt das Rückentraining auch Ruhepausen und aktive Entlastungsübungen ein. Das Zusammenspiel der Übungen, das zum einen die Muskeln stärkt und diese auf der anderen Seite entlastet, führt zu dem positiven Effekt.

Es geht um das bewusste Erleben der Bewegung und die Stärkung der Muskulatur. Nur so können die Übungen ihren erwünschten Effekt erzielen. Gleichzeitig lernt der Patient in der Rückenschule das Bewältigen von Stresssituationen.

Wenn auch wenig Grundsätzliches zum Rückentraining gesagt werden kann, gilt dennoch, dass mit einer geringen Intensität begonnen und die Belastung allmählich gesteigert werden sollte.

Vorgehen beim Rückentraining

Die Therapieansätze bei Rückenschmerzen haben sich teilweise von Grund auf geändert. Nicht mehr eine strikte Bettruhe und Schonung des Rückens soll Rückenschmerzen heute auskurieren. Stattdessen raten Fachleute den Betroffenen. gezielte Rückenübungen unter medizinischer Anleitung durchzuführen und die Übungen schließlich in den Alltag zu integrieren. Medikamente, Massagen und spezielle Entspannungsübungen können eventuell für einen schnelleren Heilungsprozess mit dem Rückentraining kombiniert werden.

Rückentraining bei chronischen Schmerzen

Aktives und gezieltes Rückentraining ist auch bei chronischen Schmerzen in den meisten Fällen die Lösung. Spezielle Rückenübungen sollten je nach Ursache und Ausprägung der Rückenschmerzen möglichst täglich durchgeführt werden. Vor allem dann, wenn man in Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten gelernt hat, welche Übungen wie anzuwenden sind. Denn dann kann der Betroffene täglich auch ohne Anleitung die Übungen alleine in den Alltag integrieren.

Beim Rückentraining werden die verkürzten Muskeln gedehnt und die geschwächten gestärkt. Besonders wichtig für einen schmerzfreien Rücken sind neben der Rückenmuskulatur auch die Muskeln im Bauch und viele andere Muskelgruppen. Vorab sollte der Arzt oder Physiotherapeut daher die richtige Diagnose bezüglich der Muskulatur stellen. Darauf kann dann das passende Rückentraining konzipiert werden.

Komplikationen und Risiken beim Rückentraining

Risiken bei der Durchführung von Rückenübungen gibt es nur dann, wenn die einzelnen Übungen zur Stärkung und Entspannung der Muskeln falsch durchgeführt werden. Durch falsches Rückentraining, aber auch durch falsche Massagen beispielsweise können die Muskeln versteifen oder verhärten. Des Weiteren können bestimmte Sportarten oder ein falsch ausgeführtes Rückentraining die Wirbelsäule und Bandscheiben stärker belasten. Damit können sich die Rückenschmerzen verschlimmern oder gar erst zum Vorschein kommen.

Daher ist es sehr ratsam, ein gezieltes Training mit individuell zugeschnittenen Übungen durchzuführen. Diese Übungen sollten vor allem zu Beginn unter Anleitung eines Arztes oder eines Physiotherapeuten durchgeführt werden. Das Rückentraining sollte sich von der Intensität her langsam steigern und Pausen sowie Muskelentspannungsübungen enthalten.

Senorin mit personal Trainer
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Ausschlusskriterien für Rückentraining

Patienten sollten zumindest zeitweise auf Rückenübungen verzichten, wenn sie an sehr starken und akuten Schmerzen des Rückens leiden. Was in diesem Fall jedoch am besten für den Patienten ist, kann nur der Arzt feststellen. Wenn man an einem fieberhaften Infekt erkrankt ist oder erst kürzlich operiert wurde, sollte man auch keine Rückenübungen durchführen. Der Körper sollte sich erst wieder regenerieren, bevor weiteres Rückentraining möglich ist.

Bei einer entzündlichen Erkrankung der Wirbelsäule oder anderen Beschwerden mit unbekannter Ursache, ist zunächst erst von der Durchführung von Rückenübungen abzuraten. Leiden Sie an einer chronischen Erkrankung oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, sollten Sie genau wie bei Schwangerschaft zunächst Ihren Arzt konsultieren.